Montag, 23. März 2015

Projekt Sandkastentisch

Wieviel Zeit habe ich als Kind im Sandkasten verbracht? Stunden, Tage, Wochen? Ehrlich gesagt, weiss ich es nicht mehr. Aber seit ich selbst Kinder habe, habe ich meine Vorliebe für Sandkästen wiederentdeckt. Ich könnte stundenlang dort sitzen und buddeln... Aber ich hab leider auch andere Baustellen ;-)

In unserer Gemeinde gibt es einen richtig schönen Sandkasten. Nun kam die Idee auf, dass sich dort in Tisch gut machen würde. Ich glaube die Kinder werden auch immer älter... Wir haben damals noch auf dem Boden gespielt und brauchten noch keinen Tisch.

Als ich von der Idee hörte, rutschte mir mal wieder ein "Kein Problem" heraus. Also los.

Leider habe ich von diesem Abschnitt keine Fotos gemacht, alle Fotos sind daher nach den folgenden Schritten gemacht worden. Noch dazu an einem schönen, aber eisigem Morgen. Daher sieht man KEINE Holzsplitter, sondern einfach nur schönen Raureif.

Zu Hause hatte ich noch eine alte Werkbank. Ich brauchte sie nichte mehr und sie hatte oben eine 40mm Holzplatte. Diese schien mir geeignet. Schien ist die richtige Zeitform, da sie mir mitlerweile nicht mehr geeignet erscheint, dazu aber später mehr. Mit ihrer Größe von 60cm * 120cm war sie geradezu perfekt. Einzig ein paar Löcher von einem befestigten Schraubstock störten.

Mit tatkräftiger Hilfe meiner Tochter wurde die Platte von der Werkbank abgeschraubt. Wer behauptet, kleine 3 jährige Mädchen wären noch keine Heimwerker, der sollte meine Tochter kennen lernen. Mit meiner (da diskutier ich mir ihr immer, ob es meine oder ihre ist) IXO war sie selbstständig in der Lage den passenden Bit zu suchen und die meisten Kreuzschrauben rauszudrehen.

Nun war die Platte einzeln und die erste Überraschung trat hervor. Es handelt sich nicht um eine massive Leimholzplatte, sondern um mehrere Bretter nebeneinander mit jeweils ca. 5mm Lücken. Auf die Ober- und Unterseite ist eine dünne Spanplatte geleimt. Ist das ein Problem eine Herrausforderung? Das wird man sehen.

Gut zu sehen - die recht großen Lücken.

Der Tisch sollte eine geschwungene Form haben. Dies ermöglichte es, die Bohrlöcher auszusparen. Im Ergebnis sieht es irgendwie aus, wie ein Auto. Vieleicht nach einem Unfall, aber trotzdem nach einem Auto. Nun kam die Stichsäge zu ihrem Einsatz. Auch hier hat meine Tochter wieder ein bisschen gesägt. Zugegeben, mit meiner Hilfe. Und nach knappen 10 cm war ihre Lust auch schon verflogen... aber sie hat gesägt. Den Rest hab ich dann gesägt.

Die Sägrerauen Kannten haben wir mit 120 Schmirgelpapier bearbeitet, damit dort keine Späne absplittern. Nun kommt aber das große Problem. In den Lücken sind noch Splitter. Hier muss ich irgendwie versuchen, die Lücken zu füllen. Momentan denke ich an eine Sägemehl/Holzleim Mischung, aber ich bin auch für andere Ideen offen.

Das ganze sah dann schon ganz ordentlich aus. Der Tisch hatte nun auch schon eine Höhe von 40mm. Aber ob das reicht? Ich glaube nicht.

Die Form find ich ganz gelungen

In unsrem Garten liegen vom Vorbesitzer noch ein paar Baumstämme, oder besser gesagt, Baumstammstücke von ca. 30 cm Höhe und ca. 30 cm Durchmesser. Diese schienen mir wie dafür gemacht. Zwei von ihnen bilden die Füße des Tisches. Jeder ist mit 3 Schrauben von oben verschraubt. Hierbei brauchte ich auch nicht zu sehr auf eine ebene Ausrichtung achten, da der Tisch eh im Sand stehen wird, und sich daher eh an den Boden anpasst und nicht kippelt.

Erinnert mich bei Zeiten daran, dass ich nur noch Schrauben mit Torx kaufe. Aber ich habe noch unzählige SPAX mit Kreuz. Bisher hatte ich nie Probleme damit, wenn man genug Druck ausübt laufen sie einwandfrei, aber wenn man einmal nicht genug Druck ausübt, werden leider auch die rund. Nicht so schnell wie billige Baumarktmarkenschrauben, aber leider auch. Daher ist eine Schraube nicht ganz versenkt. Aber rausdrehen, lässt sich diese auch nicht mehr.

Nun sah der Tisch schon nach einem Tisch aus. Ein erster Belastungstest ergab auch ein gutes Ergebnis. Man kann die Kante überall mit einem Kind belasten und er kippt nicht um.

Die Oberfläche musste nun nur noch behandelt werden. Ich dachte ans Abschleifen und evtl. mit Klarlack lackieren. Immerhin soll der Tisch draussen stehen, und ist dort Wind und Wetter ausgeliefert. Sagte ich "nur"? Die ganze Platte ist überzogen, mit einer ca. 1mm dicken Schicht aus Fett, Öl, Schmiere, wasweissich. Dinge, die eben auf eine Werkbank gelangen, wenn sie in der Garage verwendet wird, aber sie wurde wohl auch nie geputzt.

Also erstmal Spachtel raus und den groben Dreck abgespachtelt. Doch was nun? Schmirgelpapier war nicht so ergiebig, da es sich sofort zusetzte. Eine Drahtbürste brachte auch nicht das gewünschte Ergebnis. Einfach überlackieren? Hält Lack auf Fett? Ich glaub einen Versuch ist es nichtmal wert.

Dann kam mir die Idee. Was Sandpapier nicht schafft, dass schafft doch sicher Sand. Also schnell einen Eimer Sand geholt, eine Handvoll auf die Platte und verrieben. Und dann immer weiter reiben. Sand drauf und mit kreisenden Bewegungen reiben. Sagte ich schonmal, dass ich ewig mit Sand spielen könnte? Irgendwie hatte es etwas meditatives.

Und es war auch erfolgreich. Die Schmierenschicht ist soweit runter, dass man jetzt wohl mit Schmirgelpapier schleifen kann. Es geht also weiter... Aber in einem nächsten Post, dieser ist schon lang genug.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen